waren, nur am Kragen fanden sich mehrere scharfe
z bis 5 Centim. lange Durchtrennungen.
Der Angeklagte Biewer, welcher seit seinem 14.
Jahre in Dudweiler arbeitete, stand zuletzt als
Zergmann auf der Grube Kamphausen in Arbeit
und wird von seinen Vorgesetzten und Mitarbeitern
Is ein stiller und fleißiger Mensch geschildert, bei
dem erst in den letzten Zeiten eine Abnahme dieser
rigenschaften wahrgenommen werden konnte. (Wei⸗
reres folgi)
Ankauf einer Kuh, als Ersaßz für eine verendete,
aufzubringen, kann man, die Grundung des St.
Johanner Viehversicherungsvereins nur gut heißen.
FSaargemünd, 12. Dez. In der gestrigen
Sitzung des Gemeinderats wurde über die Ver⸗
nehrung sder Garnison verhandelt. Wie die
„Soͤarg. Zig.“ vernimmt, wird es nach den Mit—
seilungen des Herrn Bürgermeisters moͤglich sein,
die Mannschaften zum größten Teil in der alten
daserne und anderen einzelnen Gebäuden der Stadi
unterzubringen, sodaß nur 150 Mann für Bürger⸗
quartiere übrig bleiben. Es warde nun beschlossen,
jur Unterbringung dieses Restes Baracken zu buuen
und hierfür 50,000 Mk genehmigt.
München. Derfürstliche Augenarzt
herzog Dr. Karl Theodor wird. da der als Chej
ʒes herzoglichen Hauses während des Jahres längere
Zeit in München weilen wird, im Krankenhause
su Schwabing eine Privatklinik errichten, um wäh⸗
dend seines hiesigen Aufenthaltes eine Klinik ähn-
ich der in Tegernsee zu besitzen. Der Magistrat in
Schwabing hat dem Herzog zwei Krankensäle und
iner Operationssaal eingeräumt. Die Klinik soll
uim 1. Januar 1890 eröffnet werden. — Ein
serhängnißvolles Schicksal hat die
Familie des am Sonntag Abend erstochenen 23
ahrigen Schreinergesellen Gustav Orexel. Der Vater
Bahnwärter in der Nähe Ingolstadts, wurde vor
mehreren Jahren in einem Büchsenmacherladen von
»inem Bächsenmachergehülfen aus Unvorsichtigkeit
eschossen; der jüngste Sohn ertrank voriges Jahr
n der Isar; Gustav Drexel wurde erstochen und
ein 17jahriger Bruder Adolf erhielt bei der⸗
elben Gelegenheit einen lebensgeföbrlichen
Messerstich.
Ein Handschreiben des Prinz-—
Regenten. Se—.kgl. Hoheit der Prinz⸗Regent
hat un Ihre kgl. Hoheit Prinzessin Lud—
wig nachstehendes Handschreiben d. d. 11. De—
ember gerichtet: „Durchlauchtigste Fürstin, freund—
iche liebe Schwiegertochter! Durch das höchst be⸗
rübende Ableben Ihrer Majestät der Königin⸗—
Mutter Marie hat der Bayerische Frauen-
Verein vom rothen Kreuze seine mit
den Bestrebungen des Vereins seit dessen Grün—
dung innig verbundene Vrotektorin verloren. In
der Uebeerzengung, daß Euere kgl. Hoheit bei dem
regen Interesse, welches dieselben dem Vereine
chon seither entgegenbruchten, gerne gewillt sind,
m die Spitze der zu edlem und segensreichem
Wirken vereinigten Frauen und Jungfrauen
Hayerns zu treten, ernenne Ich Euere könig—
lbiche Hoheit hiermit zur Protek⸗
orin. Indem Ich dem lebhaftesten Wunsch
lusdruck gebe, daß der für das Land und ins—
besondere für die Armee bedeutungsvolle Verein
fortdauernd blühe und erstarke, erneuere Ich in
diesen Zeilen zugleich mit Vergnügen die Ver—
äicherung des väterlichen Wohlwollens, womit Ich
denselben stets beigethan verbleibe. Euerer kgl.
Hoheit und Liebden von Herzen anhänglicher
Schwiegerbater. (gez.) Kwmitvold.“
Kein Husten mehr.
Ein gutes Genußmittel sind bei allen
dusten, Keuchhusten, Hals⸗, Brust- und
dungenleiden die Heldt'schen Zwiebel⸗
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riM.
*.ters —
feinhankaffes
7 Elberfeld, 183. Dez. Die Zeugen im
Sozialistenprozeß: Gemmer, Krause und
Riekmanumn-Dusseldorf wurden wegen Meineids
berhaftet.
Protestantischer Gottesdienst.
Sonntag, den 15. Dezember Vormittags 10
uhr. Text: J. Mos. 24 81. Lied: 87.
Nachmittags 2 Uhr Christenlehre. Lied: 117.
Neueste Rachrichten.
Zweibrücken, 14. Dez. 12 Uhr
10 Min. (Telegramm.) Nachdem der Ob—
mann der Geschworenen, Herr Grohe, in der
Schwurgerichtssache gegen Nikolaus Biewer
und Margaretha Jung aus Dudweiler,
wegen Mords des Bergmannes Schmitt von
da, den Wahrspruch auf „Schuldig“ ver⸗
kündet hatte, wurden beide Angeklagte vom
Schwurgerichtshofe zum Tod verurtheilt.
Munchen, 183. Dez. Abgeord neten
kammer. Das provisorische Steuergee
setz wurde genehmigt, der Etat der Zölle erledigt.
Ferner wurde der Gesttzentwurf betr. die Vereinig-
ung der Brandversichernngsanstalt der Pfalz mit
jener rechts des Rheins an einen dierzehngliedrigen
Ausschuß verwiesen. Pf. K.)
Paris, 18. Dez. Die Regierung erläßt
tfolgende Mahnung an die Vresse: Ver⸗
chiedene Zeitungen verdff ntlichen seit einiger Zeit
Bemerkungen über unsere Kriegsformation
und über Sitzungen des Oberkriegsrats, die glück-
ticherweise meist unrichtig sind, die aber in ge⸗
vissen Einzelheiten die nationale Vertheidigung
chädigen koͤnnten. Der Kriegsminister ruft den
Patriotismus der Prisse an, damit derartige Ver⸗
öffentlichungen unterbleiben. Alles, was sich auf
die Kriegsformation, die Mobilmachungs- und
Truppenvertheilungspsäne. die neue Bewaffnung,
die Zusammensetzung des Pulvers und anderer
Zprenastoffe bezieht, muß streng gebeim bleiben⸗
Fur die Rdafnon verantwortlich: F. X. DVemetz.
Vermischtes.
Neunkirchen, 12. Dez. Gestern Morgen
jat sich der Bergmann Valentin Seibert aus
tgerschweiler, welcher auf Grube Dechen in Arbeit
sand, in dem Schacht erhängit, nachdem er
noch kurz vorher mit seinen Kameraden geplaudert
jatie. Die Ursache, welche den als durchaus brav
geltenden Mann zum Selbstmorde getrieben hat,
soll dem Vernehmen der „S.Bl. 3.“ nach darin
zu suchen sein, daß derselbe bei einer Differenz mit
einem Obersteiger sich einer unwahren Angabe
schuldig gemacht habe, derentwegen er sich heute vor
vet Bergebehörde hätte verantworteu sollen.
— In verschiedenen Btättern war dieser Tage
ime öffentliche Erklärung des Vorstandes des
Rechtsschutzvereins enthalten, in welcher es u a.
seißt: „Auf einzelnen Gruben aber im untern
Saarevier, auf v. d. Heydt, Gerhard, Schwalbach
Dudweiler, welche meist nicht gestreikt haben, sind
jeute noch die Löhne so gering, daß sie nicht hin⸗
reichen flür den Unterhalt einer Arbeiterfamilie,
selbst bei äußerster Einschränkung.“ — Zur Be—
ichti gung erklärt nun in der „S.⸗Bl. Z.“ die
Zönigliche Bergwerksdirektion: „daß auf den
dönigl Berginspektionen J. bis IV. denen die ge—
rannien Gruben angehören, der durdchschnittlich
hauerlohn im Oktober d. J., dem letzten Monat,
ur welchen die Berechnung abgeschlossen vorliegt,
4,06 Mk. fur eine wirklich verfahrene Schicht, der
durchschaittliche Lohn der Gesamtbelegschaft 3,57
Mk. für eine wirklich verfahrene Schicht betragen
sat. Bei den Zahlen sind die Beträge zur
Znappschaftstasse noch nicht abgezogen. Beamten-
öhne find nicht mitgerechnet. Die entsprechenden
Durchschnittslöhne im vergangenen Rechnungsjahr
dom 1. April 1888 bis zum 31. März 1889)
zetrugen 3,50 Mk. für die Hauer, 3,18 Mk. für
die Gesamtbelegschaft. Die jetzigen Löhne find also
—
schaft der vier Inspeklionen um14,05 pCt. gestiegen.
Diese Zahlen sprechen für sich, sie bedürfen der
Fingangs angeführten Behauptung des Vorstandes
des Rechtsschutzvereins gegenüber keiner weiteren
Erklärung. Königliche Bergwerksdirektion.“
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1. S. ist ein RindvieheVersicherungs;
Zerein gegründet worden, dem bis jetzt 25
Zersonen beigetreten sind. Einer Wittwe wurde
ür eine verendete Kuh 225 Mk. ausgezahlt, diese
xntschädigung betrug 84 der Versicherungssumme
»on 300' Mk. Bei der Erwägung, wie schwierig
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