lige Zeitungsleset find als ihre weißen Kollegen,
— en Existenz dieser Kneipe.
J Kriegsversicherung. Wie man hört,
dichnat die Direktion der Lebensver⸗
ihche cungs— und Ersparnisbank in
— art nech weiteren Prüfungen der Kriegs⸗
Ficherungefrage für ihre kriegsdienstpflichtigen
i afiherten das Rifiko des Kriegs ohne jede
— zu übernehmen. — Diese Ab⸗
nde ist mit voller Anerkennung zu begrüßen. —
n nin ist solche gegenüber der großen Aus-⸗
arnung der Wehrpflicht unbedinat zu billigen und
— Vmiel ist fie gerechtfettigt, weil die jährlichen
—2— an Miindersterblichleit (im Jahre 1886
ag solche z. B. über 1 Million) vorzugsweise
din den Versicherungen der jüngeren Altersklassen,
inm Kriegsfall in Beiracht kommen, enispringen.
kind ist daher ein Alt der Gerechtigkeit, daß im Kriegs⸗
»a diese Ersparniß zunächst zur Verluftdeckung
drangezogen, bezw. den Kriegsdienstpflichtigen nicht
en Gemihet wird, für die im Intertesse der Allge⸗
unn uheit zu übernehmenden Gefahren noch besonders
fteuert zu werden. — Eine Gefahr für die Banlk
Ie'in der Ausführung dieser Absicht nicht zu er-
diden, — Nach den Erfahrungen aus dem Kriege
rhn 1870,7 1 und in Berücksichtigung des derzeitigen
u ersicherungsstandes der Bant ist im ungünftigsten
alle ein Verlust von ca. 1 Million Mark zu be—⸗
anrchten, wollte man aber den Verlust sogar ver⸗
ppeln, bezw. auf 2 Millionen setzen, so bliebe
i den derzeitig zu erwartenden Ueberschüssen,
welche sich übrigens infolge der fortlaufenden Aus-
⸗hnung der Bank alljährlich wesentlich sleigern,
nmer noch eine bedeutende Summe übrig. — Pro
1887 wird voraussichtlich der Ueberschuß ca. 3
dillionen erreichen. Außerdem aber besitzt die
eHank für solche Zwecke auch noch eine Ertra⸗Keserve
Im derzeit über 1 Million, welche im Hinblick
suf mögliche Kriegsgefahr alljährlich weiter erhöht
erden soll. Die derzeitig vorhandene Dividenden⸗
deserve (pro 1887 ca. 11 bis 12 Millionen) wird
mar Kriegsfall voraussichtlich niemals berührt werdeu
tendd die Dividende infolge der statutarisch vorge—
zriebenen 4jährigen Durchschnittsberechnung auch
en (ht erheblich und jedenfalls nur vorübergehend
de rmindert werden. Hienach ist die Bank in der
Gaucklichen Lage, die beabsichtigte, in jeder Hinsicht
d jrechte und zugleich patriotische Handlung ohne
de Gefährdung durchführen zu können; ihren
azegsdienstpflichtigen Familienvätern gegenüber, die
unns neue Wehrgesetz bis zu ihrem 45. Lebensjahr
iNden Dienst des Vaterlandes stellt, wird die
Wibensversicherung durch diese zeitgemäße Maßregel
z. xe Bestimmung erst recht erfüllen und es ist nicht
un bezweifeln, daß dieser Schritt zur weiteren
prderung der Lebensbersicherungs Sache wesentlich
mitragen wird. — An der Zustimmung des Ver⸗
zaltungsrathes und der Generalversammlung zu
zuesem Plane kann voraussichtlich nicht gezweifelt
Gferden.
cha pJIn den belgischen Arbeitshäusern
qund Besserungsanstalten herrschen Zu—
ande. wie man sie in heutiger Zeit kaum für
öglich halten sollte. Die letzten Sitzungen in
i belgischen Deputirtenkammer entrollten ein er⸗
— hredliches Bild. Die Zahl der Infassen dieser
gduser deträgt gegenwärtig 6000, darunter 1000
haͤnder; alle diese Infassen find aber nicht von
nander getrennt, sondern unbeschäftigte Arbeiter,
erdstreicher, Arbeitsscheue, Säufer, Kranke und
ere,, sogar an den Füßen gefesselte irrsinnige
atunkenbolde und Kinder befinden sich bunt durch⸗
fander Wer diese Häuser verläßt, ist körperlich
und sittlich verkommen und wird meist ein Ver—
aecher. Der Justizminister versprach schließlich in⸗
weit eine Abhilfe, als er eine Trennung der In⸗
ansen in vier Klassen in Aussicht nahm und zu
sesem Zwecke die beschaftigten Arbeiter, Landstreicher
nd Beitler. Greise und Kranke, wie Kinder in
sonderten Räumen unterbringen wollte. Auch in
a. Irrenanstalten kommen noch Fußfesseln und
en zur Anwendung.
F. Der zweite Ball, den der Pariser
adtrath in dieser Saison im Hotel de Ville
i ben nnd der am Sonnabend statigefunden hat,
clief ebenso glänzend, wie der erste, wenn auch
418 Publikum weniger gewählt war, als an dem
nge. wo der Präsident der Republik und die ge—
mmte Regierung der Einladung der Munizipali—
bon Paris gefolgt waren. Die Zahl der er⸗
x„ienenen Gäste war so groß. daß man selbst in
A großen Festsalen zu tanzen vermochte. Es
ollen an 16,000 Personen diesen Ball besucht
zaben. Von bekannten Persoöͤnlichkeiten waren nur
inige Deputirte und der Bürget und Ballsozialist
Aisbonne erschienen. Interessant ist die Sigtistik,
zer bei diesem Anlaß auf Kosten der Stadt kon⸗
umirten Speisen und Getraͤnke. Es wurden ver⸗
ilgt: 6300 Limonaden. 3200 Portionen Eis,
1000 Eiskaffees, 1280 ,„Marquisen“, 6300 Glas
Bunsch, 1900 Tafsen Chokolade, 14,000 mirt
S„chinken belegte Brötchen, 260 Pfund Konfekt,
15 Biskuits 4à 3 Pfund, 45 Kuchen zu je drei
Pfund, 45 „Savarins“ zu je 3 Pfund, 1000
erschiedene Kuchen, 4400 Portionen Bouillon, 32
dörbe Apfelsinen, 5000 Flaschen Bordeaux und
2500 Flaschen Champagner.
Die Angriffe auf fahrende Posten
nehren fich in Frankreich. Kürzlich ist, wie
die „Deutsche Verkehrs⸗Zeitung“ meldet, wiederum
von einer Räuberbande, destehend aus 7 Personen,
iin Angriff auf die zwischen Lyon und Arbresle
vährend der Nacht verkehrende Güterpost verübt
vorden. In der Nähe eines an der Landstraße
jelegenen Hauses wurden auf die vorbeifahrende
Zost plötzlich zwei Schüsse abgegeben, wodurch das
ine Pferd sofort niedergestreckt wurde. Als der
Postillon vom Bocke sprang, sah er sich von 7 bis
an die Zähne bewaffneten Banditen umgeben, deren
Anführer ihn fragte ob er Werthsendungen mit sich
'ühre. Auf die verneinende Antwort des Postillons
ogen sich die Räuber nach kurzer Berathung zu-
ück, ohne sich die Mühe gegeben zu haben, den
Vagen zu durchsuchen. Der Postillon eilte nun
chnell in das nächste Haus, um Hilfe zu holen;
ils er nach einigen Minuten in Begleitung mehrerer
Personen zurückkehrte, waren die Banditen ver⸗
chwunden. Der Postwagen eenthielt eine Ladung
Seide im Gewicht von ungefähr 500 Kilogr.
F Daß der Franzose den Deutschen
haßt, kann ihm Niemand wehren, und dieser Haß
richtet auch keinen Schaden an, so lange er von
der Furcht gezügelt wird; aber Vorgänge wie sie
sich in Paris ereignen, zeigen, daß der Franzose
aicht genug gelernt hat, um seinem Haß den Aus⸗
druck zu geben, welcher der Stufe unserer modernen
Besittung ansteht, er wirft alle Nationen und
Zungen germanischer Abkunft in den großen Be⸗
griffstopf Prussien“, und „was er nicht verstehen
lann, das fieht er als teutonisch an.“ Als Beleg
vafür erzählt ein Holländer uns folgendes Erlebniß:
„Am 13. d. Abends begaben wir uns — ein
dandsmann aus Amsterdam und ich — in die
Taverne Montmartre, Ecke des Faubourgs Mont⸗
martre, um uns an einem Glase Munchener Spaten ⸗
hräu zu laben. Wir unterhielten uns natürlich in
unserer Muttersprache. Plötzlich stand ein Fran⸗
jose, der an unserm Tische gesessen, auf und befahl
dem Kellner, sein Glas fortzunehmen, er wollie
nicht mit den „schmutzigen Schweinhunden von
Deutschen“ Esales cochons d'Allemands) zusammen-
itzen. Wie auf Verabredung fiel jetzt das Publi⸗
lum ein und schrie: Heraus mit den Deutschen!
Rtiieder mit Deutschland! Nieder mit Bismarck!
Den Kerlen schien übrigens die Kede des großen
Staatsmannes noch laut in den Ohren zu kungen,
mehrmals schrieen sie uns mit Zitaten daraus an,
hesonders das geflügelte Wort: ‚Wir Deutsche
ürchten Gott und sonst Niemanden!“ war ihnen
roch frisch im Gedächtniß. Schließlich wurde der
Tumult so groß, daß wir genöthigt waren, uns
durch unsere Pässe als Holländer auszuweisen. Es
ist nun seit einigen Monaten das dritte Mal. daß
wir hier in Paris derartige Auftritte begegnen,
und wie uns der Wirth der Taverne Montimartre
zrzählte, sind ein paar Tage vorher drei Schweden,
welche die Frechheit hatten, sich in ihrer Mutter⸗
prache zu unterhalten, ähnlich behandelt worden
wvie wir. Das ist der Empfang, der hier die
Fremden erwartet, welche im nächsten Jahre in
Baris bei Gelegenheit der Weltaussiellung zusam⸗
nenströmen werden.
FLondon, 16. Febr. Das britische Post⸗
amt übernimmt der „Voss. Zig.“ zufolge erst am
l. April 1889 den Betrieb der unterseeischen Kabel
wischen England und dem Festland, worauf ein
zleichmaßiger Depeschentarif von zwei Pence für das
Wort nach Deutschland, Belgien, Holland und
Frankreich in Kraft tritt.
Zandwirthschaftliches.
Für diee Frühjahrspflanzungen der
Bäume und Sträucher machen wir unsere Leser
auf einen beachtenswerthen Umstand aufmerksam
der viel Einfluß auf daßs Gedeiben der Bäume hat
Im Herbst ist namlich beim Pflanzen nicht so vier
Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, ob der Baum
auch richtig festgetreten oder festgeschlämmt wird,
denn es beginnt nicht gleich die Wachsthumsperiode
und der Winter mit seiner Feuchtigkeit und seinem
Froste hebt etwaige Fehler der Menschen auf. Die
Feuchtigkeit bewirkt, daß die Erde, die sich etwa
von den Wurzeln gelöst hatte, sich fest daran legt,
und der Frost, bezw. das nachfolgende Aufthauen,
sockert den Boden, der etwas zu fest getreten isi.
Wenn dann der Frühling kommt, so ist in beiden
Fälken der Baum im Stande, reichliche und kräftige
Saugwurzeln in die Erde zu senden. Anders im
Frühjahr. Da folgt kurz auf das Einpflanzen
die Wachsthumsperiode, die Natur hat nicht Zeit,
die Fehler zu verbessern, und daher muß der Mensch
solche vermeiden. Wir rathen daher unseren Lesern.
bdei den Frühjahrspflanzungen recht sorgsam darauf
zu achten, daß die Wurzeln der Pflänzlinge so in
die Erde kommen, daß sie ohne Weiteres Saug⸗
vurzeln bilden können, d. h. fie müssen mit der
FIrde gut bededt sein, aber diese darf nicht so fest
iein, daß fie die Entwicklung von Saugwurzeln
sindert. Leichter, humusreicher Boden sollte fest
angetreten werden, in lehmigem, bindigen Boden
ollten dagegen die zu pflanzenden Bäume und
Ztraucher mittelst großer Menge Wasser einge⸗
chlammt werden. Dann hat man in beiden Fällen
die Sicherheit, daß die Pflänzlinge gut stehen.
Neueste Nachrichten.
Ludwigshasen, 10. Febr. Bei der heute
dattgehabten Ziehung der Dillinger Kirchenbau⸗
otterie wurden laut einer bei der Generalagentur
Peter Rixius hier eingelaufenen Depesche folgende
dauptreffer gezogen: Die Prämie mit 30,000
Mk. fiel auf Nr. 16766; 20,000 Mk. fielen auf
Nr. 63548; 10,000 Mtk. auf Nr. 139690; 53000
Mk. auf Ne. 35800; 3000 Mt. auf Ar. 100839
2000 Mt. auf Nr. 12642.
Ludwigshafen, 20. Febr. Wie wir ver⸗
nehmen ist Herr Bezirksamtman Schmid dahier
unter Besörderung zum kgl. Regierungsrath an der
Kreisregierung nach Augsburg versetzt worden.
Bergzabern, 20. Febr. Nach soeben einge⸗
troffenem Telegramm wurde der kgl. Bezirksamt⸗
mann Herr Bauer zum kgl. Regierungsrath in
Ansbach ernannt.
Berlin, 20. Febr. Der „Reichsanzeiger“
veroͤffentlicht folgendes:
San Remo, 20. Febr. 11. Uhr 35 Minuten
hormittags. Der Schlaf Sr. Kaiserl. und Königl.
Hoheit des Kronprinzen war durch anfallsweise
auftretendes heftiges Husten unterbrochen. Kein
Fieber. Auswurf reichlich, wie früher, und bräun⸗
lich gefärbt. Das Augemeinbefinden ist ziemlich gut.
Mackenzie. Schrader. Krause. Hovbell.
v. Bergmann. Bramann.
Brüsfsel, 20. Februar. Die Regierung des
Tongostaates entsendet, dem „Frkf. Journ.“ zufolge,
eine Expedition zur Auffindung Stianley's — Das
Befinden des Königs Wilhelm der Niederlande ist
nach den hier eingetroffenen Meldungen neuerdings
ehr Besorgniß erregend. Gestern wurden alle an⸗
äßlich des 71. Geburtstages des Königs vorbe⸗
reiteten Festlichkeiten abgesagt. Der Koͤnig emfing
nur die Mitzlieder seiner Familie.
London, 20. Febr. Die englischen Blätter
erwaiten von den Verhandlungen über Bulgarien
dein günstiges Ergebniß, weil die verschiedenen An⸗
prüche undereinbar seien. Der „Times“ wird aus
Petersburg gemeldet, daß die dortige Presse unver⸗
inderte Aufrechterhaltung des russischen Programms
»erlangt. Dieselbe richte sich auch gegen einen
ongreß. (Fr. Ztg.)
Newyork, 20. Febr. Einem Telegramm
aus Mount⸗Vernon (Illinois) zufolge, beschädigte
der Typhon dortselbst über 500 Häuser. Eine
mährend des Unwetters ausgebrochene Feuersbrunst
zerstörte zu Dreiviertel den Stadttheil, worin die
zrößten Läden und Magazine sich befinden. 29
Jersonen wurden getödtet, über 100 verletzt. Der
Berlust wird auf eine halbe Million MDoll. geschätzt.
cher Gottesdienst.
Passiionsgottesdienst den 22. Febr, Nach.
9 Uhr. Text: Evana. Lucä 22, 1-80. Lied
J 7.
Für die Redaltion verantwortlich: F. X. Demet.