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StaIngberter Anzeiger.
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der St. Jutzberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich?/, mu dem Haupiblatte verbundene Unterhaltungtblatt. (Sonntags mit illustrirter Bei⸗
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J * — — ⸗ — α—
Diieustag, den 28. Marz 7, 1879.5
Deutsches Reich. J
Maunchen. Se. Maj. der König hit den Deutschen Kaiser
u vessen Geburtistag in wärmster Weise beglüdwünscht. — Prinz
Dito hat für die Nothleidenden im Spessart 1000 M. angewiesen.
Zu seinem Geburtstage sind den Deutschen Kaiser
zon fast allen gekrönten und sonstigen regierenden Hänptern tele⸗
zraphisch die herzlichsten Gratulationen zugegangen. Die Gluc⸗
wünsche des Czaren, des Kaisers Franz Joseph, des Kronprinzen
Rudolf und der Königin Veatoria soellen ganz besonders inn'g ge⸗
wesen sein.
Als erfreulicher Beweis dafür, daß die geistige Frische unseres
Taisers durch den leitzten Unfall nicht gelitten hat, verdient die
Thaijache bemerlt zu werden, daß die Aud'enz, welche der Kaiser
zem neuen ftanzssischen Botschafter am russischen Hofe, General
ThanzyKam Donnerstag ertheilte, nicht viel weniger als eine
Stunde gedauert hat.
Berlin, 23. März. Die „Nordd. Allgem. Ztg.“ meldet:
Durch Cabineisordre vom 24. März ertheilte der Kaiser dem von
zer Commission aufgestellten Statut der Wilhelmsspende seine Ge⸗
aehmigung. —————
Berlin. Zur Unkerstüßung für die Szegediner haben der
Zaiser Wilhelm und die Kaiserin Augaste 10,000 und resp.
4000 M. aus ihrer Chatoulle angewiesen.
* Ausland.
—Konstantinopel, 20. März Die Russen beenden
heule die Räumung des ganzes Gebietes außerhalb der Grenze Ost⸗
umeliens und zeizten an, daß am 1. Mai auch diese Provinz vo
hnen geräumt sein würde.
Bermischtes. ..
eSs. Ingbert, 25. Marz. Für die Ueberschwemmten
an der Weichsel waren bis zum 22. d. Mie. auf dem Bürgers
meisteramte 8 Mark emgegangen. Wir empfeblen die armen Un—
zlücktichen den hiesisen Bewohnern auch zur ferneren Unterstütung.
. — Wie detr Landadger „Eilbote“ mitihetit, ist am Sonntaç
Abend die Corell'sch, Mühle in Reustadt adermals niedergebrannt.
*(6Gifealzisches Shwurgericht.) Am 21. und 22.
März Verhandlung gegen 1) Peter Kennel, Ackerer, 63 Jahre
ut, unßd 2) dissen Ehefrau Forster, 59 Jahre alt, beide von
Otterbach, wegen vorsaͤtzlicher Brandstiftung und Betrugkversuchs.
Die Geschworenen erliäcen die beiden Angellagten der vorsaßlichen
Brandstifmung in gemeinschafelicher Ausführung, sowie des gemein⸗
chafilichen Betrugsversuchs schuldig. Der Schwurgerichtshof da⸗
zegen erlennt nach einstürdiger Berathung einstimmig, daß sich die
Beschworenen bezuglich der Brandstiftung zu Ungunsien dier Ange⸗
lagten in der Hauptsache geirrt haben, weßhald die Sache dor
das naächste Schwurgerscht zu verweisen und dort vor anderen Ge⸗
ichworenen zu verhandeln set. Wegen des Betrugsversuchts wurden
zeide Angeklagte zu je einem Jahr Gefängniß und solidarisch zu
s der Koiten veruriheilt. Nach Verkündigung des Geschworenen⸗
jerdifts hdatie die Ehefrau Kennel untet beständiger Zustimmung
hres Mapnes erktärt: nicht sie, sondern ihr Schwiegersohn Gehm
jabe den Brand angelegt; sie könnten sich doch nicht für andere
deute in's Zuchttaus setzen. Ein eigenthümliches Blld warf die
derhandiung auf das Treiben mancher Verficherungsagenten, „Be⸗
däfte zu machen,“ worurch sie zu Verdienst und andere Leute in's
Jerderben und auf die Aufklagebank kommen. Auch die aungeklaaten
dennel danken aller Wahrscheinlechteit rach idr Unglück ihrem Ver⸗
ücherun 38agenten, gegen den übrigens Untetsuchung wegen Bettugs
ingelgt sein soll.
RENiederwürzbach, 23. März. Ungeregt durch
dehrer P. Wolf tagte heute dei Hertn Bürgermeister F. J. Wendel
ꝛer hiesige „Filsalverein für Oosthaumzucht an der Blies.“ Es
andelte sich darum, Jemanden zu waͤhlen, der bei'm Anpflanzen
ind Veredeln der Baume prakiische Winke zu ertheilen vermöge.
die Mitglieder besagten Vereins, 23 an der Zahl, einigten sich
sahin, dußk nur der Förster Johann Degel von dem nahe ge⸗
Nlegenen Ph'lippaburg die erforderlichen Eigenschasten in sich der⸗
tine, und wurde derselbe einst muig gevwähll.
Der Voiꝛschußve em Pirmasens zahlt 5 pCt. Dividende.
Besa umtumschhlag 398 732 M. 38 Pi. Die Mitgliederzahl ist
m Jabre 1878 von 117 auf: 193 est egen. *2..AP. A.) .
. * VIn der Nacht vom 20. auf 21. Naärz brannte in Fiissch⸗
dach bei Dahn Wohnhaus, Scheuer und Stall det Adjunkten
Schuner total, vieder. Das Feuer griff so schnell um sich, daß
die ganze Familie Schuster im Belte verbranmt wäre, wenn nicht
»in Nachbar im entscheidenden Augenblicke den Brand bemerkt hätte.
kin S8jähri ges Bübchen mußte noch zum Fenster hiraus geworfen
verden.
* Vor einigen Tagen fand zu Ußweiler ein von Land⸗
virthen sehr zahlreich desuchtes landwirthschaftliches Kränzchen statt.
Der erste Vornand dis landwirihsch. Sezurtsktomitess, Hr. Gulsbe⸗
itzeFreudenberg von Zweibrücken, erdffnete und leitete die
Versammlung. Er betonte besonders, daß Industtie und Land—
pirthichaft sich nicht belampfen, sondern sich gegenseitig unter die
Urme greifen und einander unterstützen sollten. Wenn 8 mit der
Industrie wohl stehe, so sei das auch von Vorthel für die Land⸗
birthichaft; ebenso vortheilhaft fei es aber auch sür die Industrie,
venn die Landwirthichaft lohneuden Ertrag liefere. Herr Kirch⸗
chaffneirechner Aren oId, von Zweibrücken, hielt hierauf einen
nit vielem Beifall aufgenommenen Vortrag üher „Getreidezölle.“
Fine von ihm verlesene Zusti mmungsadt ffe an Fürft Bsmarck wurde
jon allen Anwesenden, etwa 100, unierzeichnet. Neben Auihebung
»er Eisenbahntransporibe u stigunzen für die aus dem Auslande
ningehenden lanow rihschaftl chen Produlie wird darin Einführung
ints Eugangszolles fürr Geireide von nicht unter 1 Mark ng
Tentner vetlaugt. — Ueber den zweiten Gegenftand der Tages⸗
ordnung, „Obstbaum,ucht?, referitie der als Odftzüchter rühmlichst
zelannte Hr. Piarrer Rütter von Erfweiler. Ein weiterer Vortrag
iber ünstliche Dünger? mußie wegen Unwohlseins des Referenten
rusfallen. 15 Landwirthe aus Aßweiler und Umgegend eiklärten
hren Be'ifrilt zum laudwirthichaftlichen Verein. *
* Nach der „Südd. Presse“ fiel der 1. Treffer der Lehrer⸗
baisenstifisloose (35. 000 Me,) dem Privatier Friedrich in Nürn⸗
zerg zu. Ein Truffer mit 10,000 M. ist zwei Schrifthetzern der
;. Cotta'schen Druckerei in Auzeburg zugeiallen. (NRach dem
„Fränk. Kur.“ soll eine Lehrerswintwe in Nördlingen den Haupt⸗
reffer gewonnen hab n.).
Un Lehrer-Waisenstists⸗- Loosen wurden in der Pfalz im
hanzen 38,714 Stüd abgesetzt. Von 249 dem pialzischen Lehrer⸗
valsenstifte ges, enkten und an dessen Rechner überschickien Loosen
saben 14 Stüch die Summe von 270 M. gewonnen. Das pfäl-
ische Letrerwaisenstift wird beuäufiz 30,000 M. vom Reinertrag
er Verloosung erhalten. Die Zinsen dieser bedeunsenden Summe.
ꝛeren Zusammenbringen die Sympathie der pfälzischen Bevölkerung
u ihren Lehrern betundet und den Dank der Letzteren in hohem
Brade verdient, werden alljährlich an die dürfligen Lehrerwaisen
erlhejltt. PV F
Einem Quintaner der Realschule in Zwickhau, Hermann
Dito Falkner, ist für d'e mit eigener Lebensgezahr bewerlte Erret ⸗
ung dre er Kinder vom Tode des Ettrinkens die sildberne Rettungs⸗
nedaille verliehen worden.
fDer Oberhautboist Edert von der 2. Motrosendivision in
Wilhelmshaden ist, wie die Nordd. A. 3.“ mittheilt, von
der jopanischen Regierung zum Mufild rector für das japanesische
rlitenmusikcorps in Jeddo ernannt und berens dorthen von Ham⸗—
purg abgereisst. Edert soll die japanische Militärmusit nach deutschem
VPduster einrichen.
f Die sozialdemokratischen Bläiter suchen verg bens in Franf⸗
zeich Boden zu gewinnen. Immer wieder tauchen Blaälter cut
egettren eine kurze Zeit lang und verschwinden dann. So ist
den wieder das socialdemokratische Wochenbiait: „Le Proletaire“
ach laͤngerem Ringen gegen die Gleichgilngkeit der Faubourge
ingegangen. J
It die Redaction ver r F. .
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